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Was Autoren wissen sollten
In Redaktionen, Lektoraten, Herstellungsabteilungen oder Gestaltungsbüros
verarbeiten Layoutprogramme die Daten weiter für die geplante
Veröffentlichung. Inhaltliche Fehler, Formatierungen, falsche
Zeichen oder Abstände kosten an dieser Stelle Zeit und Geld.
Sie schaffen ausserdem neue Fehlerquellen.
Regeln und Hinweise zur korrekten Anwendung wichtiger typografischer
Zeichen finden Sie unter Zeichen
setzen.
Auch mit den Grundlagen der Produktionsabläufe und Systeme
sollten Autoren sich vertraut machen. Fehlerquellen in der Textverarbeitung
liegen meist in der uneinheitlichen Sprachregelung, in fehlender
Kenntnis von Abläufen und Prozessen und in mangelhafter
Kommunikation.
Die optimale Vorbereitung von Text zur Publikation
Zwei Hürden sind zu nehmen, um Text ist richtig und angemessen
einzugeben.
Richtig erfasster Text ist sprachlich und in der Rechtschreibung
(möglichst) fehlerfrei und inhaltlich klar strukturiert. Er
wird, den Regeln des professionellen Desktop-Publishing entsprechend,
in korrekte Zeichen und Impulse umgesetzt.
Angemessen erfasster Text berücksichtigt den Zweck,
den Verarbeitungsprozess und die Systemvorgaben. Drei Beispiele
sollen dies verdeutlichen.
Beispiel 1 Der Text soll unmittelbar in kleiner Auflage
am (Tintenstrahl- oder Laser)Drucker ausgedruckt werden etwa
als Brief, Flyer, oder Infoblatt. Dazu erfassen Sie und gestalten
selbst. Mit anderen Worten: Sie bestimmen Schrifttype, Satzausrichtung,
Zeilenlängen, Zeilenabstände. Sie definieren Layout und
Umbruch nach Ihren Vorstellungen und nach den Möglichkeiten
Ihres Programms, des angeschlossenen Druckers und Ihren gestalterischen
Fähigkeiten.
Beispiel 2 Ihr Text wird im konventionellen (Auflagen)Druck
weiterverarbeitet. Dazu erfassen Sie den Text »neutral«
wie unten beschrieben. Sie definieren dabei die logischen Hierarchien
für die Verarbeitung in Layout- und Bildprogrammen, gestalten
sie aber nicht physisch. Gegebenenfalls erfassen Sie den Text in
eine vom Verlag vorgegebene Dokumentvorlage, die bereits gestaltungsrelevante
Formatierungen enthält.
Beispiel 2 Der Text soll für Bildschirmmedien, etwa
eine Website erfasst werden. Das geschieht ebenfalls zunächst
logisch strukturell, also ohne gestalterische Formatierung. Dieser
»Rohtexte« kann später problemlos in Seiten-Beschreibungssprachen
(HTML, CSS ) oder Stilvorlagen umgesetzt werden.Er steht als neutrale
Fassung für weitere Publikationen zur Verfügung.
Die Regeln neutraler Texterfassung
sind anzuwenden, wenn Autoren im Schreibprozess nicht wissen, welche
Zukunft ihrem geistigen Produkt beschieden ist oder mehrere Anwendungen
in Frage kommen.
Geben Sie Text kontinuierlich ein. Standard ist Office/Word ab 6.0.
Erfassen Sie mit vollständiger, regelrechter Zeichensetzung
(Interpunktion), aber ohne gestaltende Formatierung.
Grundeinstellung ist linksbündiger Flattersatz mit automatischer
Zeilenschaltung.
Den Beginn einer neuen Zeile geben Sie durch (gleichzeitiges) Drücken
von Shift-Taste und Return-Taste ein.
Einen neuen Absatz kennzeichnen Sie durch (einmaliges) Drücken
der Return-Taste am Absatzende.
Benutzen Sie Groß- und Kleinschreibung, keine Schreibung in
Großbuchstaben!
Wählen Sie eine Standardschrift. (»Normale« Zeichenbelegung
und Raumbedarf)
Geben Sie nach Komma, Punkt und weiteren Satzzeichen ein Leerzeichen
ein.
Unterscheiden Sie Trenn- oder Bindestriche (Divis) und Gedankenstriche.
Bindestriche sind kurz, Gedankenstriche länger. (Siehe Zeichen
geben). Falls Sie das technisch nicht können, geben Sie zwei
-- (Divis) statt einem (Gedankenstrich) ein, die im Layout
per Generalbefehl umgewandelt werden können.
Definieren Sie Einzüge über Tabulatoren oder Stilvorlagen.
Beachten Sie Sonderzeichen für Fremdsprachen oder wissenschaftlichen
Satz.
Benutzen Sie keine automatischen Trennfunktionen, geben Sie keine
Worttrennungen ein.
Formatieren Sie weiter nichts.
Formeln, Tabellen, Diagramme
Einfache Tabellen erfassen Sie am besten als Text und setzen dabei
Tabulatoren zur Markierung von Spalten. Linien, Rahmen und gerasterte
Fonds. Linien nicht eingeben, sondern ggf. auf dem mitgelieferten
Ausdruck anbringen.
Schwierige Tabellen und Diagramme können Sie getrost von Hand
ins Manuskript einzeichnen und die Ausführung Fachleuten überlassen.
Es empfiehlt sich, Texte und Grafiken für Layoutprogramme getrennt
zu speichern (TIFF oder EPS). Der Text enthält nummerierte
Hinweise auf den Platz der Grafiken.
Texte und Tabellen werden als RTF (Rich Text Format) oder ASCI-Format
gespeichert.
Übergabe
Es ist soweit: Ihr Manuskript ist professionell erfasst. Es kann
übergeben werden. So sieht es aus:
Das MS soll nicht mehr als 5 Dateien umfassen.
Alle Dateien sind exakt beschriftet.
Zu den Disketten liefern Sie ein Inhaltsverzeichnis.
Darauf vermerken Sie Hardware (Computertyp), verwendetes Programm
und aktuelle Version.
Eventuell verwendete Sonderzeichen werden aufgelistet, ihre Bedeutung
wird erklärt.
Die abgespeicherte Dateiform ist vermerkt.
Sichern Sie Ihren Text mehrfach! Eine Kopie bleibt immer in Ihrem
Besitz.
Mit den Daten übergeben Sie einen vollständigen, gut lesbaren
Ausdruck, DIN A, einseitig bedruckt, mit genügend großem
Zeilenabstand und Korrekturrand.
Stellen Sie sicher, daß Sie die aktuelle Version ausgedruckt
haben.
Gegebenfalls Fonts anfügen.
Basistypografie und Praxiserfahrungen zur Umsetzung am PC vermittelt
das Seminar
ABC und DTP.
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