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Komfortabel zu lesen ist Text, der die menschliche Wahrnehmung
und unsere abendländische Lesekultur gleichermaßen berücksichtigt.
Hier einige Richtlinien zur Anordnung von Lesetext.
Zehn Gebote für Lesetext
1. Gut lesbarer Fließtext kommt mit wenigen Schriftgraden
aus, mehr als drei sollen es nicht sein!
2. Differenzierende Auszeichnungen müssen deutlich unterschiedene
Schriftgrade haben mindestens 2 pt Unterschied.
3. Auszeichnungen (Betonungen im Fließtext) sind sparsam vorzunehmen.
Kursive und Kapitälchen sind gute Möglichkeiten zur Differenzierung.
Halbfette eignen sich zur Gliederung.
4. Gleiches wird gleich behandelt (Konsistenz)! Begriffe, Zeichen,
Hierachien
5. Unterschiedliche Fonts (Schriftmischen) können inhaltliche
Gliederung intuitiv erkennbar machen. Zum Schriftmischen gehört
aber Erfahrung. »Schriftsippen« bieten die Lösung:
Serifenlose und Serifenschriften in einem Font. Beispiele: Corporate,
Officina, Rotis, Stone, Thesis.
6. Zeilenlängen von 50 bis maximal 70 Anschlägen (Zeichen
plus Wortabstände) pro Zeile sind im Buch komfortabel lesbar.
Am Bildschirm sollten es deutlich weniger sein bis 45 Anschläge.
7. Der Zeilenabstand (ZAB) richtet sich nach Größe und Proportionen
der Schrift und nach nach der Zeilenlänge. Dabei definiert
die x-Höhe der Schrift die wahrgenommene Größe im Auge
des Betrachters nicht der gemessene Wert!
8. Die Satzform (Satzausrichtung) richtet sich nach Textmenge und
Struktur, Leseart und Medium. Fließend lesbarer Flattersatz
ist »erzwungenem« Blocksatz überlegen. Zeilen mit
30 oder weniger Anschlägen sind Blocksatz-untauglich - unregelmäßige
Wortabstände und häufige Trennungen machen ihn löchrig
und zerrissen.
9. Trennungen sind zu kontrollieren, besonders bei automatischem
Umbruch und Flattersatz.
10. Gestaltung beginnt im Kopf. Der Computer kann ihn nicht ersetzen.
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